Geschäftsklima kühlt sich ab

Aktuelle wirtschaftliche Entwicklung

iStock, Sanja Radin

Der ifo Geschäftsklimaindex sank im August um 1,2 Punkte auf 85,4. Das ist der vierte Rückgang in Folge und der tiefste Stand seit Januar 2024. Jeden Monat werden bei diesem repräsentativen Panel über 9.000 Unternehmer/innen und Führungskräfte befragt. Die sich abkühlende Stimmung in der deutschen Wirtschaft spiegelt sich auch in einigen zentralen Eckdaten wider. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer.

Stand im Herbst 2024

  • Wachstum: Die Wachstumsrate des deutschen Bruttoinlandsproduktes oszilliert nach wie vor um den Nullpunkt. Es fehlen weiterhin gesamtwirtschaftliche Impulse. 
  • Exporte: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fielen Deutschlands Exporte im 1. Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 801,7 Mrd. Euro. Die USA waren mit 80,7 Mrd. Euro größter Abnehmer, gefolgt von Frankreich (62,4 Mrd. Euro) und den Niederlanden (57,6 Mrd. Euro).
  • Importe: Importiert wurden im 1. Halbjahr 2024 Waren im Wert von 662,8 Mrd. Euro. Das war ein Rückgang von 6,2 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2024. Die meisten Waren lieferte China mit 73,5 Mrd. Euro, gefolgt von den Niederlanden (49,6 Mrd. Euro) und den USA (46 Mrd. Euro).
  • Innovationsfähigkeit: Nach dem vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Beratungsgesellschaft Roland Berger jährlich herausgegebenen Innovationsranking rutscht Deutschland von Rang 10 auf 12 ab. 35 Plätze sind anhand von 35 Bewertungskriterien zu vergeben. In den Top 10 sind erneut kleinere Nationen, die auf Nischentechnologien spezialisiert sind. Auf Platz 1 liegt die Schweiz, gefolgt von Singapur und Dänemark sowie weiteren kleineren Ländern.
  • Insolvenzen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im 1. Halbjahr 10.070 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 24,9 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2023. Die gesamten Forderungen lagen bei 32,4 Mrd. Euro. Im 1. Halbjahr 2023 lagen sie nur bei rund 13,9 Milliarden Euro. Betroffene Branchen sind vor allem Verkehr/Lagerwirtschaft, Baugewerbe, Dienstleistungen und Gastgewerbe. Doch auch im Maschinenbau und bei Automobilzulieferern gibt es große Sorgen.
  • Kurzarbeit: Die wirtschaftliche Krise in Deutschland macht sich allmählich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. So lag die Zahl der Kurzarbeiter im 1. Halbjahr 2024 nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) bei durchschnittlich 512.665. Im Vorjahr waren es nur 240.846. Im Juli 2024 bezogen 232.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld, im Mai 215.000 und im April 223.000. 
  • Arbeitslosigkeit: Immer mehr Unternehmen verzichten auf Kurzarbeit und bauen jetzt trotz punktuellem Fachkräftemangel mehr Arbeitsplätze direkt ab. So ist die Arbeitslosigkeit im August 2024 um 63.000 auf 2.872.000 gestiegen. Verglichen mit August des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 176.000 höher. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. 

Hoffnungsschimmer am Horizont

„Halten Sie durch“, das sagte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kürzlich bei einem Treffen mit den wichtigsten Wirtschaftsverbänden in Deutschland. Viele Unternehmer/innen hoffen auf einen zeitnahen Kurswechsel der Politik, um der Wirtschaft wieder neuen Schwung zu verleihen. Einige Kennzahlen geben auch wieder Anlass zur Hoffnung.

  • Zinsen: Die von vielen Marktakteuren erhoffte Zinswende ist nun da. Die EZB hat ihren Leitzins in zwei Schritten auf nunmehr 3,5 Prozent gesenkt. Das wird die Aktienmärkte und die Preise für Sachwerte wie Immobilien und Geld vermutlich weiter beflügeln. Auch die US-Notenbank Federal Reserve (FED) hat jetzt nachgezogen. Die Spanne des US-Leitzinses liegt nun zwischen 4,75 und 5,0 Prozent.
  • Inflation: Der Verbraucherpreisindex (VPI) als Maß für die deutsche Inflationsrate ist im August 2024 auf 1,9 Prozent gesunken. Unterhalb von zwei Prozent lag sie zuletzt im März 2021.

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